Google-update - Blog Beitrag Devconnect e.U.
05/01/2023

CORE WEB

Was bringen Googles Kennzahlen?

Der bekannteste Suchmaschinendienst versucht seine Suchergebnisse für Nutzer stetig zu verbessern, u. a. mit regelmäßigen Google-Updates. Surfende sollen sowohl schnell an Informationen kommen als auch ein insgesamt positives Erlebnis auf Websites haben. Deshalb unterstützt Google Admins und Content-Ersteller für bessere Websites. Eine solche Maßnahme zur Verbesserung der Webinhalte hat Google mit den Web Vitals angestoßen: einheitliche Kennzahlen für klare Aussagen über die technische Qualität einer Website. Wenn Sie selbst eine Website betreiben und in den SERPs nicht untergehen wollten, sollten die Web Vitals Teil Ihrer SEO-Strategie sein.


Was sind die Core Web Vitals?

Google führt mit den Core Web Vitals Kennzahlen ein, die Webseitenbetreibern Informationen zur Qualität ihrer Internetauftritte liefern. Dabei geht es nicht um den Inhalt auf der jeweiligen Website. Die Web Vitals messen technische Aspekte, die sich auf das Erlebnis der Nutzer auswirken. Genauer gesagt beziehen sich die Kennzahlen auf die Erfahrungen, die die Besucher einer Website in den ersten Sekunden machen. Hierfür hat Google drei Werte festgelegt:

  • Largest Contentful Paint (LCP): Wie schnell ist das größte Element geladen?
  • First Input Delay (FID): Wann können die Nutzer mit der Website interagieren?
  • Cumulative Layout Shift (CLS): Wie stark verschiebt sich das Layout beim Ladevorgang?

Für die Web Vitals erfasst Google das Erlebnis der Website-Besucher. Um dieses zu messen, wertet Google Daten aus dem Chrome-Browser aus und erstellt damit den Chrome User Experience Report. Dabei werden mobile Daten und Messwerte von Desktop-PCs getrennt voneinander angegeben. Im Bericht selbst finden Sie auch immer einen aggregierten Score – also einen zusammengefassten Wert –, der 75 Prozent der Website-Besuche beinhaltet. Das ist wichtig, da unterschiedliche Nutzer mitunter ganz verschiedene Erfahrungen machen. Im besten Fall möchten Sie Ihre Website aber so gestalten, dass alle Benutzer ein positives Erlebnis haben.


Googles Core Web Vitals vorgestellt

Bisher hat Google drei verschiedene Kennzahlen vorgestellt. Zukünftig können aber durchaus weitere Zahlen hinzukommen. Die bereits eingeführten Web Vitals drehen sich in erster Linie um Interaktivität auf der Website.

Largest Contentful Paint (LCP)Wie schnell kann der Nutzer Inhalte auf der Website erkennen? Google misst mit LCP, ab wann dem Nutzer der größte (im Sinne der optischen Darstellung, nicht der Datenmenge) sichtbare Content-Block angezeigt wird. Hierfür kommen z. B. Text, Bilder oder Videos in Frage. Da in der Regel das größte Element zum Schluss geladen wird und es sich vermutlich um den Hauptinhalt der Seite handelt, kann Google auf diese Weise einen ganz guten Eindruck davon erhalten, wie lang es überhaupt dauert, bis die Nutzer die Website lesen oder mit dieser interagieren können.

Mit LCP hat der Suchmaschinenhersteller eine Alternative zu älteren Kennzahlen wie load oder DOMContentLoaded entwickelt. Diese Kennzahlen liefern eher Informationen theoretischer Natur. Largest Contentful Paint hingegen bezieht sich sehr viel mehr auf das tatsächliche Nutzererlebnis. Der sehr ähnliche Wert First Contentful Paint (FCP) wiederum gibt lediglich an, wie schnell das erste Element geladen wurde. Dieses ist in vielen Fällen aber völlig unbedeutend für den eigentlichen Inhalt der Website. Die Kennzahl First Meaningful Paint (FMP) schließlich hat sich in der Vergangenheit als zu komplex und fehleranfällig herausgestellt.

Als Richtwert nennt Google 2,5 Sekunden vom ersten Aufruf der Website bis zum Erscheinen des Largest Contenful Paint für die Nutzer. Wichtig ist, dass dieser Wert auch für alle Nutzer gilt. Werte, die man als Webmaster bei Tests erreicht, können von den Erfahrungen der verschiedenen Nutzer stark abweichen.

First Input Delay (FID)
Sobald die Website geladen ist, wollen Nutzer mit dieser auch interagieren. First Input Delay gibt die Zeitdauer zwischen der ersten Interaktion durch den Website-Besucher und dem Reagieren der Website an. Das kann beispielsweise ein Login-Versuch sein, aber auch der einfache Klick auf einen Link. Damit der erste Eindruck nicht getrübt wird, sollten Server die Eingabe möglichst schnell verarbeiten. Doch die Servergeschwindigkeit ist nur ein Teil der Herausforderung, einen guten FID-Wert zu erzielen: Webmaster sollten auch die Browser der Nutzer in Betracht ziehen. Wenn die Software mit anderen Aufgaben beschäftigt ist, können sie die Eingaben nicht bearbeiten. Häufigster Schwachpunkt sind deshalb große JavaScript-Dateien, die den Browser langfristig beschäftigen.

Google gibt an, dass es ca. 100 Millisekunden dauern sollte von dem Moment, in dem ein Nutzer die Interaktion getriggert hat, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Änderung im Browser sichtbar ist.

Cumulative Layout Shift (CLS)
Oft wird eine Website so geladen, dass die Besucher diese bereits nutzen können, bevor das letzte Element im Browser erscheint. Dies hat im Sinne des LCP große Vorteile, kann aber dazu führen, dass sich das Layout noch einmal gründlich verschiebt. Das Umherspringen von Inhaltselementen wiederum hat zur Folge, dass Nutzer entweder beim Lesen verwirrt werden oder ungewollt auf ein falsches Element klicken.

Für den CLS-Wert misst Google die Veränderungen im Layout einer Seite. Jedes Mal, wenn ein Element unerwartet seinen Platz verändert, wird dies erfasst. Gewollte Veränderungen durch Interaktionen des Nutzers sind damit also ausgeschlossen. Google achtet dabei nicht nur darauf, wie viele Objekte sich wie oft verschieben, sondern misst auch, wie weit sich die jeweiligen Elemente bewegen. Alles zusammen fließt in Cumulative Layout Shift ein.


Warum sind die Core Web Vitals wichtig?

Google versucht das Web mitzugestalten. Dafür nutzt der Internetkonzern seine Marktmacht aus: Websites, die nicht auf den ersten Seiten der Suchmaschinenergebnisse von Google auftauchen, werden von den meisten Menschen niemals wahrgenommen. Webmaster und SEO-Experten geben sich deshalb viel Mühe, ihre Webinhalte im Sinne der Suchmaschine aufzubereiten. Dabei sind nicht alle Ranking-Faktoren offiziell bekannt. Mit den Web Vitals hat Google nun allerdings konkrete Werte vorgelegt, die Website-Betreiber für sich nutzen können.

Die Web-Vital-Werte der eigenen Website lassen sich beispielsweise über die Google Search Console einsehen. Darin bekommt man sowohl für Mobile als auch Desktop eine unabhängige Analyse. Wichtig zu wissen: Da sich die Werte der Core Web Vitals aus echten Nutzerdaten ergeben, müssen Sie bei neuen Projekten mitunter etwas warten, bis Google genügend Informationen für eine aussagekräftige Analyse sammeln konnte. Auch in anderen Tools von Google werden die Kennzahlen angezeigt: In Google Lighthouse, Page Speed Insights und den Chrome User Experience Report sind die Werte ebenfalls integriert.